Zusammenfassung
Bei der immer wieder aufflammenden Diskussion – meist durch aktuelle Vorfälle wie jüngst in Wittenberg (Streit über das Sandsteinrelief “Judensau” an der Stadtkirche) und in Kassel (antisemitische Darstellungen auf der Documenta Fifteen) angestoÃen –, ob der Antisemitismus “in die Mitte unserer Gesellschaft” zurückgekehrt sei – ja, in Deutschland wieder “salonfähig” geworden sei –, haben wir über die Empörung fast stets versäumt, eine für die gesamte Problematik entscheidende gedankliche Unterscheidung vorzunehmen. Nämlich den fundamentalen Unterschied zu sehen, der zwischen einem zur Staatsdoktrin erhobenen Antisemitismus eines totalitären Regimes einerseits, und einem individuellen Antisemitismus Einzelner oder einer antisemitisch ausgerichteten Gruppe andererseits besteht.
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Oldemeyer, K., Tinnefeld, MT. Antisemitismus: Krisen und Veränderungen. Datenschutz Datensich 47, 108–109 (2023). https://doi.org/10.1007/s11623-023-1726-8
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DOI: https://doi.org/10.1007/s11623-023-1726-8