GMS | 62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS) | MAGIC – Ein Grund zum FHIRn? Der Brckenschlag zwischen inhaltlicher Erstellung und digitaler Verarbeitung von modularen Einwilligungen

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62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

17.09. - 21.09.2017, Oldenburg

MAGIC – Ein Grund zum FHIRn? Der Brckenschlag zwischen inhaltlicher Erstellung und digitaler Verarbeitung von modularen Einwilligungen

Meeting Abstract

  • Martin Bialke - Institut fr Community Medicine, Universittsmedizin Greifswald, Greifswald, Deutschland
  • Lars Geidel - Institut fr Community Medicine, Universittsmedizin Greifswald, Greifswald, Deutschland
  • Robert Wolff - Institut fr Community Medicine, Universittsmedizin Greifswald, Greifswald, Deutschland
  • Martin Lablans - Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg, Deutschland
  • Galina Tremper - Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg, Deutschland
  • Johannes Drepper - TMF e.V., Berlin, Deutschland
  • Tobias Bronsch - Universittsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • Andreas Borg - Universittsmedizin Mainz, Institut fr Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI), Mainz, Deutschland
  • Thomas Bahls - Institut fr Community Medicine, Universittsmedizin Greifswald, Greifswald, Deutschland
  • Wolfgang Hoffmann - Institut fr Community Medicine, Universittsmedizin Greifswald, Greifswald, Deutschland

Deutsche Gesellschaft fr Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft fr Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Oldenburg, 17.-21.09.2017. Dsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocAbstr. 150

doi: 10.3205/17gmds146, urn:nbn:de:0183-17gmds1461

Published: August 29, 2017

© 2017 Bialke et al.
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Text

Hintergrund: Die Erhebung personenbezogener Daten erfordert im Regelfall die informierte Einwilligung des Betroffenen, den sogenannten Informed Consent (IC). Der TMF e.V. stellt neben dem generischen Datenschutz-Leitfaden [1] Publikationen und Hilfsmittel zur Erstellung der notwendigen Einwilligungsdokumente zur Verfgung. Der Fokus liegt dabei auf der klinischen Forschung, beispielsweise wird ein webbasierter Assistent fr die Erstellung einer Patienteninformation und -einwilligung angeboten [2] (kurz: TMF Consent Wizard), der praktische Hilfestellung bei der Formulierung bietet. In seiner derzeitigen Struktur ist das erzeugte Speicherformat jedoch ungeeignet fr eine weitere Verarbeitung durch ein Einwilligungsmanagement, wie dem generischen Informed Consent Service (kurz: gICS) [3] oder der Consent Management Suite (kurz: COMS) [4].

Ziel der Studie: Im Rahmen des DFG-gefrderten Forschungsverbunds „MAGIC“ [5] (DFG-Frdernummer LA 3859/1-1) werden existierende Werkzeuge in den Bereichen Identittsmanagement (Mainzelliste), Rechtemanagement (Samply.Auth) und Einwilligungsmanagement (gICS) weiterentwickelt und kostenfrei zur Verfgung gestellt. Projektpartner ist das Institut fr Community Medicine (ICM). Aufbauend auf den Arbeitsergebnissen des MOSAIC-Projektes [6] (DFG-Frdernummer HO 1937/2-1) wird am ICM das Einwilligungsmanagement gICS um neue Funktionalitten ergnzt. gICS wird seit Juni 2014 aktiv in unterschiedlichsten Forschungsprojekten (u.a. NAKO Gesundheitsstudie, DZHK e.V.) eingesetzt und konnte bislang bei der Verwaltung von mehr als 120.000 Einwilligungen und Widerrufen untersttzen.

Ein wesentliches Arbeitsziel von MAGIC stellt die Realisierung einer gICS-Importschnittstelle fr Datenexporte aus dem TMF Consent Wizard dar. Auf Basis der mittels Wizard erstellten Einwilligungen soll gICS automatisch projektspezifische Vorlagen fr digitale Einwilligungsdokumente erstellen knnen. Auf diese Weise soll die Verwaltung der digitalen Einwilligungen fr Forscher und Datentreuhnder nachhaltig vereinfacht werden.

Vorgeschlagene Methoden: Zu diesem Zweck wird aktuell im Rahmen von MAGIC am Institut fr Community Medicine ein einheitliches Import-Format erarbeitet, das alle notwendigen Informationen zur Erstellung von modularen Einwilligungen innerhalb von gICS abbilden kann.

Dazu wurden alle von gICS bentigten Informationen zur Einrichtung von Domnen, Policies, Modulen und Templates erfasst. Um einen standardisierten Import zu ermglichen, wurden gngige Formate und Standards (z.B. HL7 FHIR, IHE BPPC) in Bezug auf unterschiedliche Anforderungen (Verfgbarkeit von Open-Source-APIs, Erweiterbarkeit, Kompatibilitt und voraussichtliche Abbildbarkeit der notwendigen Inhalte) untersucht. Auf Basis dieser Untersuchung erfolgte die Abbildung der erforderlichen gICS-Informationen mittels FHIR (Fast Healthcare Interoperable Resources). Erforderliche Erweiterungen (Extensions) wurden mittels frei verfgbarer Java API fr FHIR (FHIR HAPI [7]) erarbeitet.

In einem nchsten Schritt wird gICS um eine Import-Schnittstelle erweitert, die diese Informationen entgegennehmen und deren Verarbeitung auslsen kann. Die entstehende Schnittstellenspezifikation soll Arbeitsgrundlage der geplanten berarbeitung [8] des TMF Consent Wizards, insbesondere der zu realisierenden Export-Funktion, sein.

Diskussionspunkte: Die Wahl von FHIR als Grundlage des geplanten Import-Formates erfolgte anforderungsgetrieben und mit Blick auf aktuelle Entwicklungen innerhalb der wissenschaftlichen Community. Dieser hochaktuelle HL7-Standard wurde speziell fr den Datenaustausch zwischen Softwaresystemen im Gesundheitswesen entwickelt und setzt dabei auf aktuelle Web-Standards, sowie einfache Implementier- und Erweiterbarkeit. Dies war fr die Abbildung der gICS-Inhalte wesentlich. Die entstandenen Extensions sollen zeitnah verfgbar gemacht und idealerweise Teil der FHIR-Spezifikation werden. Um die Nutzbarkeit der entstehenden Import-Schnittstelle, unabhngig von der berarbeitung des TMF Consent Wizards, zu erhhen, sollen mittelfristig ein Web-basierter Format-Generator sowie ausgewhlte Anwendungsbeispiele aus laufenden Projekten ber die Projekt-Homepage (mosaic-greifswald.de bzw. magic.re) zur Verfgung gestellt werden.



Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.


Literatur

1.
Pommerening K, et al. Guideline for Data Protection in Medical Research Projects: TMF's generic solutions 2.0. Berlin; 2014.
2.
TMF e.V. Informed Consent - Software wizard of the TMF provides practical support. Informed Consent - Software wizard of the TMF provides practical support. 2007. Available from: http://www.tmf-ev.de/News/articleType/ArticleView/articleId/223.aspx External link
3.
Geidel L, Bahls T, Hoffmann W. Darf ich? – Herausforderungen an eine generische, automatisierte elektronische Verwaltung von Einwilligungen. In: GMDS 2014. 59. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft fr Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Gttingen, 07.-10.09.2014. Dsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocAbstr. 345. DOI: 10.3205/14gmds131 External link
4.
Heinze O, et al. Architecture of a consent management suite and integration into IHE-based regional health information networks. BMC Medical Informatics and Decision Making. 2011;11(58).
5.
DFG. DFG-GEPRIS Datenbank: Projekt MAGIC - Mainzelliste, Samply.Auth und der Generische Informed Consent Service als Open-Source-Werkzeuge fr Identitts-, Einwilligungs- und Rechtemanagement in der medizinischen Verbundforschung. 2016 [cited 12.01.2017]. Available from: http://gepris.dfg.de/gepris/projekt/315057496 External link
6.
Bialke M, et al. MOSAIC. A modular approach to data management in epidemiological studies. Methods of Information in Medicine. 2015;54(4):364-371.
7.
University Health Network. HAPI-FHIR - fhir made simple. 2017. Available from: http://hapifhir.io/ External link
8.
Michalik C, et al. Informed Consent – Update des TMF-Wizards zur Erstellung von Patienteninformation und Einwilligung fr medizinische Forschungsvorhaben (Meeting Abstract). In: HEC 2016: Health – Exploring Complexity. Joint Conference of GMDS, DGEpi, IEA-EEF, EFMI. Mnchen, 28.08.-02.09.2016. Dsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocAbstr. 500. DOI: 10.3205/16gmds137 External link