Zusammenfassung
Mittels Domain-Specific Languages kann ein zu implementierender Sachverhalt bzw. Ablauf abstrakt mit den speziellen Sprachmitteln der zugehörigen Domäne ausgedrückt werden, während der entsprechende Sourcecode daraus automatisiert generiert wird. Die dadurch gewonnene Verständlichkeit und inhaltliche Nachvollziehbarkeit der Implementierung ohne technisches Wissen kann als Kommunikationsgrundlage für ein gestärktes Business-IT-Alignment sehr dienlich sein.
Der Artikel ordnet identifizierte Typen von Einsatzfeldern für Domain-Specific Languages den in der Applikationsentwicklung für das Business-IT-Alignment wesentlichen Rollen und ihren Kommunikationsschnittstellen zu. Ein aus den allgemeinen Nutzungspotentialen einer Domain-Specific Language und ihren Implementierungsdimensionen abgeleiteter Kriterienkatalog mit Bewertungsschema wird vorgestellt, um eine über die Business-IT-Alignment-Betrachtung hinaus gehende Indikation für den Mehrwert des Einsatzes einer Domain-Specific Language gegenüber einer Alternativlösung zu erhalten.
Notes
Voelter (2013) nennt zusätzlich den Nutzen „Qualität“ mit den Unterpunkten (a) geringe Fehlerquoten, (b) gute Wartbarkeit und (c) Architekturkonformität. Diese Nutzen werden jedoch gleichzeitig mit den Punkten Korrektheit und Produktivität adressiert, so dass dieser Artikel den generischen Nutzen Qualität nicht separat aufführt.
wobei sogenannte „Interne DSLs“ den syntaktischen Einschränkungen der Wirtssprache unterliegen, vgl. Tilkov (2012, 126)
Fowler spricht diesbezüglich von „Business-readable DSLs“
Dazu gehören bspw. die Themen Code Completion, Syntax Coloring, Go-to-Defintion/Referenzen, Pretty-Printing, Quick Fixes, Refactoring, Labels und Icons, Outline, Code Folding, Tooltips/Hover, Visualisierungen und Diff/Merge.
Voelter (2013, 49 f.) differenziert Product Line DSLs von Application Domain DSLs, beide Typen sind jedoch im Sinne von applikationsspezifischen Konfiguratoren gemeinsam betrachtbar.
So wird Java bspw. in der DSL Xtend und im Jetbrains MPS als ‚Basissprache‘ vollständig abgebildet.
Voelter (2013, 49) separiert RequirementsEngineering-DSLs nochmals von Analyse-DSLs, ihr gemeinsamer Präzisierungs-Charakter lässt aber eine Konsolidierung zu.
„The COBOL fallacy“: „Get rid of programmers and have business people specify the rules themselves“ (Fowler 2011, 34 f.)
Dies ist auch in einigen generischen Programmiersprachen möglich. Dem ist in der Wertung des Mehrwerts ggü. einer Alternativlösung Rechnung zu tragen.
Dies ist nicht nur mittels einer DSL erreichbar, sondern auch mittels Einbindung von Bibliotheken oder Nutzung von Frameworks. Dem ist in der Wertung des Mehrwerts ggü. einer Alternativlösung Rechnung zu tragen.
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Brocke, H. Domain-Specific Languages zur Stärkung des Business-IT-Alignments – Einsatzfelder und Potential-Bewertung. HMD 51, 580–593 (2014). https://doi.org/10.1365/s40702-014-0074-4
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