Zusammenfassung
Die Satirezeitschriften und Karikaturen haben sich im Zuge der Französischen Revolution bis heute als machtvolles politisches Medium entwickelt. Für die Karikatur ist es typisch, dass sie politische Institutionen und Personen im Wege der Verzerrung und Überzeichnung kritisiert. Karikierte Personen und deren Umfeld haben sich schon immer auch öffentlich gegen die Inhalte der Karikatur und deren Verbreitung zur Wehr gesetzt. Die Digitalisierung hat allerdings die Möglichkeit eröffnet, die Kritik von Karikaturisten so zu fokussieren, dass sie für betroffene Personen über Grenzen hinaus schädigend ist. Neben Beleidigung, Grenzüberschreitung oder Tatsachenverdrehung wird politischen Karikaturen zunehmend auch Islamfeindlichkeit oder Antisemitismus vorgeworfen. Vor allem die Missbilligungen, Unterstellungen und öffentlichen Anprangerungen durch private Akteure verschärfen das Berufsrisiko von Karikaturisten. In diesem Zusammenhang erlangen insbesondere die Grundrechte der Meinungs- und Kunstfreiheit sowie der verfassungsrechtliche allgemeine Persönlichkeitsschutz für die satirische Ausdrucksweise Bedeutung.
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Knieper, T., Tinnefeld, MT. Politische Satiren und Karikaturen – eine Bastion offener Demokratien? . Datenschutz Datensich 44, 375–380 (2020). https://doi.org/10.1007/s11623-020-1287-z
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