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Ungarischi Sproch

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Ungarisch (magyar nyelv)
Verbreitig: Ungarn, Slowakei, Slowenie, Vojvodina (Serbie), au verbreitet z Argentinie, Australie, Brasilie, Dütschland, Finnland, Holland, Idalie, Schwiz, Schwede, Tschechie, USA
Sprecher: 13,5 bis 15 Millione Müttersprochler

ca. 1 Million Zweitsprochler

Linguistischi
Klassifikation
:
Offizieller Status
Amtssprooch vo: Ungarn Ungarn
SlowenienSlowenien Slowenie (regional)
Slowakei Slowakei (regional)
SerbienSerbien Serbie (Vojvodina)
Anerkannti Minderheitesprooch vo: Kroatien Kroatie
RumänienRumänien Rumänie
OsterreichÖsterreich Öschterriich (Burgeland)
UkraineUkraine Ukraine
Sproochchürzel
ISO 639-1

hu

ISO 639-2

hun

ISO 639-3

hun

SIL

HUN

Ungarisch (ung. magyar nyelv; magyar; IPA: [ˈmɒɟɒr ɲɛlv]) isch eini vo de finno-ugrische Sproche und di einzigi Sproch z Mitteleuropa, wo kei indogermanischi Sproch isch. Si wird wältwit vo ca. 13,5-15 Millione Lüt gschwätzt.

Lut re Liste vo de Sproche, wo am schwerste zum Leere si, isch Ungarisch uff em 4. Blatz. Dütsch isch uff Blatz 8, Mandarin uff Blatz 1.[1]

De Friedrich Dürrenmatt soll gsait ha, dass es z Europa zwei furchbar schweri Sproche gäb, nämlig Portugysisch und Ungarisch. Portugysisch sei jo scho unglaublig schwer, Ungarisch aber so schwer, dass es nit emol meh d'Portugyse verstönn.[2]

S „urungarisch Zitalter“ (Ősmagyar kor)

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Noch de Meinig vo de Finnougriste hät sich s Ungarisch vor ca. 3000 Johr, zwüschem 11. und em 10. Johrhundert, wo sine nöchste Verwandte abgspalte; mit säller Drännig fange d'Gschicht vo de Sproch und s „urungarisch Zitalter“ a. Es git keini schriftlige Überlieferige uss sällem Zitalter, allerdings werre Lehnwörter wie szó (Wort) uss de Turksproche oder daru (Kran, Kranich) uss de permische Sproche säller Zit züegschribe. Au d'Infinitivändig -ni chunnt wohrschints uss de permische Sproche.

D'Turksproche hän d'Sproch au spöter, bsunders zwüschem 5. und em 9. Johrhundert, beyflusst. Vyli Wörter uss em Vokablar vo de Landwirtschaft, vo de Regierig und vo de familiäre Beziehige chömme vo dört. Drotz sälle lexikalische Yflüss hät d'Sproch ihri Grammatik und ihri Syntax zum gröschte Deil bybhalte.

S „altungarisch Zitalter“ (Ómagyar kor)

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D'Halotti beszéd

Mit de Achumft vom ungarische Volk im Karpatebecke hät 895 s altungarisch Zitalter agfange. S Volk isch mit de Slowake in Beriehig cho, was bis hütt vo slawische Lehnwörter wie tégla (Ziegel), mák (Mohn) und karácsony (Wiehnachte) bezügt wird. Aber au s Ungarisch sälber hät anderi Sproche beyflusst: csizma (Stiefel) isch ins Kroatisch entlehnt worre (čizma), ásó (Spate) ins Serbisch (ašov).

Di erschte schriftlige Überlieferige, vor allem Persone- und Ortsnämme, chömme uss em 10. Johrhundert; wie aber d'Existänz vo de Wörter írás (Schrift) und betű (Büechstabe) bewyst, isch scho friehner uff Ungarisch gschribe worre. Au in de altungarische Schrift git's keini ältere Dokumänt.

Ab em Johr 1000, d. h. ab de Gründig vom Chönigrych Ungarn, hät di latynischi Sproch an Yfluss gwunne. Uss säller sin vor allem Wörter entlehnt worre, wo mit em Christetum oder de Bildig z düe hän.

De ältscht ungarischsprochig Tekscht, wo bis hütt erhalte bliibe isch, stellt d'Halotti beszéd (Lychered) dar, wo in de 1190er-Johr entstande isch (lüeg Bild). Literatur uff Ungarisch hät's aber wohrschints scho friehner gee. S ältst Bispyl vo ungarischsprochiger Dichtig isch d'Mária-siralom (Marieklag, um 1300 entstande). Ab em 14. Johrhundert sin witeri Dokumänt in ungarischer Sproch überliefert. Di erschti Übersetzig vo de Bible, d'Hussitebible, chunnt uss de 1430er-Johr.

Zu de Veränderige, wo s Ómagyar kor mit sich brocht hät, ghöre s Verschwinde vo de Diphthong uff me Großdeil vom Gebiet, d'Umformig vo Bostpositione zu Suffix (1055: utu reá, spöter: útra, Sublativ). Zudem hät sich d'Vokalharmony stärker usbrägt und gwüssi Ändvokal sin verschwunde. Sällemols hät's au no verschiideni Zytforme gee und Hilfsverbe sin meh verwändet worre.

S mittelungarisch Zitalter (Középmagyar kor)

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S Büech Az zenth Paal leueley magyar nyeluen

S mittelungarisch Zitalter hät mit de Schlacht bi Mohács (1526) agfange und bis zu de Uffchlärig z Ungarn (1772) durt. 1533 isch z Krakau s erscht ungarischsprochig Büech veröffentligt worre, wo de Titel Az zenth Paal leueley magyar nyeluen (hüttigs Ungarisch: A Szent Pál levelei magyar nyelven, Übersetzig: Di ungarischsprochige Brief vom heilige Pál) drage hät. S Ungarisch vom 17. Johrhundert isch im hüttige scho zimli ähnlig gsi, es hät aber no kei Literatursproch gee und jede Büechautor hät in sinem eigene Dialäkt gschribe. De Underschiid zwüsche de beide Vergangeheitsforme, de egyszerű múlt idő (eifachi Vergangeheit) und de elbeszélő múlt idő, wo bi Verzällige brucht worre isch, hät sich immer meh abgschwächt und ab em 19. Johrhundert isch numme no di eifachi Vergangeheit brucht worre. D'Csángó-Dialäkt z Rumänie, wo Entwicklige vom Ungarische ab em 19. Johrhundert nümmi mitgmacht hän, känne aber bis hütt no verschiideni Vergangeheitsforme.

S neuungarisch Zitalter (Újmagyar kor)

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Mit de Uffchlärig hät sich de Gedanke verbreitet, dass de Wortschatz vo de ungarische Sproch z chlei und si drum nit für wüsseschaftligi Zwäck oder für d'Literatur dauglig sei. Sällewäg hän gwüssi Autore, vor allem de Ferenc Kazinczy, de Wortschatz agfange uszbaue und z erneuere. Mänki Wörter sin verchürzt worre wie z. B. győzedelem zu győzelem; vyli dialektali Usdrück sin über s ganz Sprochgebiet verbreitet und veralteti Usdrück wie dísz (Schmuck) widderbeläbt worre, während anderi weniger verwändeti Usdrück usgstorbe sin. Bsunders vyli neui Wörter sin durch s Ableite vom bisherige Vokabular entstande. Sälli Entwicklig wird als nyelvújítás (Sprocherneuerig) bezeichnet. 1844 hät Ungarisch Latyn als Amtssproch vo Ungarn abglöst.

Im 19. und 20. Johrhundert hät sich d'Sproch witer vereiheitligt, d. h. d'Dialäktmerkmol (wo aber au vorher nie bsunders usbrägt gsi sin) sin immer meh verblasst und verblasse au hütt immer meh. Zudem nimmt wie au in vyle andere Sproche de Yfluss vom Änglische züe, woby Anglizisme (wie au di ältere dütsche, französische, idaliänische und andere Lehnwörter) oft an di ungarischi Rächtschrybig abasst werre (software isch zum Bispyl zu szoftver worre und football zu futball).

Verbreitig vo de Ungarische Sproch

Ungarisch isch d'Amtssproch vo ganz Ungarn, zudem in de folgende Länder zumindest deilwis:

Ungarisch isch au Amtssproch vo de EU.

In de folgende Länder isch Ungarisch als Minderheitssproch aerkännt:

Verbreitig vo de ungarische Sproch
noch Länder
Land Sprächer Stand
Ungarn 9'546'374 2001
Rumänie 1'447'544 2002
Slowakei 0'520'528 2001
Serbie 0'293'299 2002
Ukraine 0'149'400 2001
USA 0'117'973 2000
Kanada 0'075'555 2001
Israel1 0'070'000  
Östrych1 0'070'000  
Kroatie 0'016'595 2001
Slowenie 0'006'243 2002

1Schätzig

Ungfähr e witeri Million Sprächer verdeilt sich uff Argentinie, Australie, Belgie, Brasilie, Tschechie, Finnland, Frankrych, Dütschland, d'Niiderlande, Idalie, d'Schwiz, s Vereinigt Königrych, Venezuela und anderi.

D'Verdeilig vo de ungarische Dialäkt
Hauptartikel: Ungarischi Dialäkt

Di ungarische Dialäkt zeige im Allgmeine weniger starki Abwychige vonenand wie z. B. di dütsche. Di dialektale Underschiid sin dodeby hauptsächlich uff phonetischer Ebeni. D'Csángó-Dialäkt, wo vor allem no im rumänische Bezirk Bacău verbreitet sin, bilde e Usnahm. Durch d'Isolation vom ungarische Mütterland hän d'Csángós ihr eigeständige Dialäkt bybhalte, wo sich durch rumänische Yfluss stark verändert hät und sich ab em 19. Johrhundert nümmi in di glychi Richtig entwickelt hät wie di übrige Dialäkt.

D'Azahl vo de Dialäkt wird normalerwis zwüsche acht und zäh agee. Zwei Dialäkt vo de „8er-Theory“ chönne in je zwei neui Gruppe underdeilt werre, wo mer ändwäder als Under- oder als eigeständigi Dialäkt alüege cha (vgl. Charte und detaillier de Hauptartikel):

1. Westdialäkt (nyugati),
2. Mitteldransdanubisch (közép-dunántúli),
3. Süddialäkt (déli), devo

3a. Süddransdanubisch (dél-dunántúli) und
3b. Südligi Diefebeni (dél-alföldi),

4. Theißdialäkt (tiszai),
5. Nordwest- oder Palóczedialäkt (északnyugati bzw. palóc),
6. Nordostdialäkt (északkeleti),
7. Mittelsiibebürgischi Dialäkt (mezőségi),
8. Ostdialäkt (keleti), devo

8a. Siibebürgischi oder Székler-Dialäkt (székely) und
8b. Tschango-Dialäkt (csángó).

Ungarisch isch e finno-ugrischi, also e uralischi Sproch. Dört ghört's zämme mit em Mansische und em Chantische (wo di obugrische Sproche bilde) zum ugrische Sprochzwyg. Uff em Wäg in Richtig Europa und au noch de Achumft im Karpatebecke hän sich Lehnwörter uss vyle andere Sproche, bsunders uss em Türkische, ybürgert. Sit s ungarisch Volk um 900 uff Europa cho isch, hän vor allem s Dütsch und di slawische Sproche Ungarisch beyflusst. Es git hütt ca. 30 türkischi und 350 dütschi Lehnwörter[3] (lüeg au im Abschnitt #Yflüss vo andere Sproche uff s Ungarisch).

S Alphabet isch im 13. Johrhundert eso entstande.[4] E Bsunderheit vom ungarische Alphabet isch, dass d'Diagrafe <cs, (dy,) gy, ly, ny, sz, ty, zs> und de Trigraf <dzs> als eigeni Büechstabe aglüegt werre, genauso d'Sunderzeiche (á, é, í, ó, ő, ü, ű). Zudem underscheidet mer s chleine und s große Alphabet, je nochdem, ob d'Büechstabe q, w, x, y, wo numme in hisdorische Schribwyse und Främdwörter vorchömme, mitzällt werre solle. S ungarische Alphabet hät also 40 (chlei) oder 44 (groß) Büechstabe (zur Ussproch lüeg unde):

A Á B C Cs D Dz Dzs E É F
G Gy H I Í J K L Ly M N
Ny O Ó Ö Ő P (Q) R S Sz T
Ty U Ú Ü Ű V (W) (X) (Y) Z Zs
  • In Dialäktschrybige wird oft au de Büechstabe <ë> für de Lut [e] verwändet; 40-50 Prozänt vo de Ungarische Dialäkt hän sälle Lut. In de Standardsproch isch aber e [ɛ] mit Tendänz zum [æ] als Ussproch vorgseh.
  • S <gy> hät sy Ursprung wahrschints bi idaliänische Schryber, wo versüecht hän, de ungarisch Lut [ɟ] nochzmache.
  • S <ly> isch e draditionälli Schrybig vom friehnere Lut [ʎ] (hütt [j]).
  • De Diagraf <zs> hät sy Ursprung in de Substantivbildig. Sälli erfolgt durch s Suffix -ság bzw. ség. In Adjektiv uff [z] wird aber nit [zʃ], sondern [ʒ] gsait (z. B. igaz > igazság).[5]
  • in mänke Eigenämme findet mer au Eigeschafte vo de historische Schribwis:
  > ch statt cs
> cz statt c
> th statt t
> aa statt á
> statt é
> statt ö
> ew statt ő
> statt ó
> (l)y statt (l)i
> (n)y statt (ny)i

Rächtschrybig

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Zur Zit vo de ungarische Landnahm (Änd 9. Johrhundert) isch e Runeschrift verwändet worre, wo öbbe ab 1050 durch s latynisch Alphabet ersetzt worre isch. Anstell vo de hüttige Büechstabe <ö, ü, s> sin sällemols meistens no Digraphe verwändet worre. Um 1400 hät mer agfange, si mithilf vo Büechstabe mit Akzänt darzstelle; säll goht uff d'Hussitebible zruck, wo an de Universitäte z Krakau und Prag verfasst worre isch.

Di erschte Rächtschribregle chömme vo de Magyar Tudománya Akadémia (MTA, Ungarischi Akademy für Wüsseschafte, 1834). Sither hät's ölf Rächtschribreforme ge, di letschti devo hät im Johr 1984 de Digraph <cz> durch e <c> ersetzt.

D Schrybig orientiert sich an de Ussproch in de Gmeinsproch (wo uff em Nordostdialäkt uffbaut, aber au Bsunderheite uss andere Dialäkt uffgnoh hät). Im Witere

  • werre erwiterti Forme beachtet. Des heißt, dass zum Bispyl dohányoznak, aber tesz gschribe wird, obwohl beidi Mol [s] gsait wird. Säll chunnt doher, dass d'Form dohányzik mit [z] usgsproche wird, teszek aber wyterhii mit [s].
  • wird bi Digraphe im Fall vo de Konsonanteverdopplig de erscht Konsonant doppelt und de zweit eifach gschribe: <sz, ly, gy usw.> werre zu <ssz, lly, ggy usw.>.
  • veralteti Schribwyse bybhalte werre. Abgseh vo Orts- und Personenäme betrift säll de Digraph <ly>, wo in de Standardsproch wie s <j> gsait wird, friehner aber e [ʎ] gsi isch. Je noch Dialäkt wird er hütt au [l] oder wyterhii [ʎ] gsait.
  • bhalte Eigenäme uss Främdsproche ihri Schribwis vo dört.

Yflüss vom Ungarische uff anderi Sproche

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Größeri Zahle vo ungarische Lehnwörter drifft mer im Kroatische, Dütsche (Dialäkt vo de Donauschwobe), in de Sproche vo de Zigüner, im Rumänische, Karpatorussische, Slowakische und in einzelne Serbische Dialäkt a.[6]

Yflüss vo andere Sproche uff s Ungarisch

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Im Chönigrych Ungarn hän d'Ungare nie de ganz Blatz brucht; eso isch's cho, dass sich zahlrychi Ywanderer z Ungarn niiderglo hän. Säll sin vor allem Dütschi, Rumäne und Slawe gsi. In de Städt isch oft Dütsch gschwätzt und gschribe worre; au durch d'Habsburger isch de Adeil vo de ungarische Bevölcherig immer witer zruckgange. Drum isch vor allem Dütsch e Bedrohig für s Ungarisch gsi, sodass Germanisme in vyle Redewändige und Usdrück z finde sin (lüeg unde für Bispyle). Im 19. Johrhundert hän sich vyli Ywanderer dezüe entschiide, zum Ungarisch z wechsle, was relativ schnäll bassiert isch.

Au di lange Bsetzige durch d'Türke hän sich uff d'Sproch usgwirkt. Mer vermüetet, dass d'Agglutination, eins vo de wichtigste Merchmol vom Ungarische, uss em Türkische chunnt. Zudem git's bis hütt vyli türkischi Lehnwörter.

Noch em Zweite Wältchrieg hän 99 Prozänt vo de Bevölcherig Ungarisch gschwätzt; vo de 13 Millione Müetersprochler hät zudem e Viertel usserhalb vom ungarische Staat gläbt. No bis in d'60er-Johr hän vyli Lüt ihri usländische Näme „ungarisiert“.

In letschter Zit beyflusst au s Änglisch di ungarischi Sproch meh und meh. Främdwörter werre in de Schrybig normalerwis abasst (z. B. User > Júzer); einewäg hät mer in de 90er-Johr e Gsetz wölle yfiehre, wo de öffentlig Gebruch vo Främdwörter uss em Änglische hätt solle verbiete, es isch aber nit duregsetzt worre. Einewäg wird nit befürchtet, dass Ungarisch als Sproch, wo relativ offe für främdi Yflüss isch[7], vor em Ussterbe oder Zämmegheie stoht.[8]

Circa 21 Prozänt vo de ungarische Wörter sin finno-ugrisch, witeri Lehnwörter chömme vor allem uss em Persische, de Turksproche, em Slawische, Latyn, Dütsche, Französische, Idaliänische und Änglische. Im Folgende Bispyl für Lehnwörter.

  • Dütsch: herceg, mozsár, páncél, zsinór, kastély, sógor, cél (Herzog, Mörser, Panzer, Schnur, Schloss, Schwoger, zyle/Zyl)
  • Änglisch: futball, busz, dzsentri, menedzser, klub, hobbi, keksz, notesz (Füeßball, Adel, Manager, Club, Hobby, Keks, Notizbüech)
  • Türkisch: balta, kalauz, komondor (Axt, Leiter)
  • Idaliänisch: lándzsa, piac, egres, füge, mazsola, narancs, banda, szalámi (Lanze, Märkt, Stachelbeere, Fyge, Orange, Bande, Salami)

Bispyl für Germanisme in ungarische Usdrück

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Vyli ungarischi Usdrück chömme vo wörtlige Übersetzige uss em Dütsche (Germanisme), z. B.:

kitalál (usefinde)

Zämmesetzig uss em Verbalpräfix ki- (use) und em Verb talál (finde)

kimond (usspräche)

Verbalpräfix ki- (use) und em Verb mond (sage, schwätze, uff Dütsch "sprechen")

felvágott (Uffschnitt, Wurscht)

Verbalpräfix fel- (uffe) und Verb vág. S Verb stoht do in de 3. Person Singular, Präteritum, unbstimmti Konjugation (vágott), wo au zur Adjektivierig brucht wird. E wörtligi Übersetzig wär also "s Uffgschnittene".

fából (uss Holz)

Nome fa (Holz, Baum) und Ändig -ból (Elativ: uss öbbis use)

beképzelt (ybildet)

Verbalpräfix be- (yne), Nome kép (Bild), Ändig -zel (Verbalsuffix), Ändig -t (Vergangeheit; do als adjektivierts Partizip II brucht)

felnémet (Hochdütsch)

Präfix fel- (uffe, uff Dütsch "hoch"), német (Dütsche/-i, dütsch, Dütsch)

önálló (selbständig)

setzt sich uss ön (sälber) und em Partizip Präsens vo áll (álló) zämme; genau übersetzt: „selbststehend“ uff Hochdütsch

Viszontlátásra! (Uff Widderseh!)

uss em Verbalpräfix viszont (widder), em Verb lát (seh), Nominalsuffix -ás, Kasussuffix -ra (Sublativ = uff öbbis uffe)

Ungarisch ghört (wie under anderem Finnisch, Altgriechisch und Latynisch) zu de „weiche“ Sproche: 41 Prozänt vo de Lut sin Vokal und vo de Konsonante sin 23% stimmlos.[9] Es dräffe sältener, d. h. vor allem in Zämmesetzige, Ableitige und Främdwörter, meh wie zwei Konsonante uffenand. Am Wortafang sin selbscht zwei Konsonante unieblig und werre zum Deil au in Främdwörter vermiide (vgl. iskola (Schüel) uss em latynische schola, aber sztatisztika).

D'Konsonante- und d'Vokallängi sin vonenand unabhängig.

Vokal
  vorne hinde
züe iy u
halb-züe e2, ø o
halb-uff ɛ1  
uff a2 ɒ1
1immer churz
2immer lang
Konsonante
  bilabial labiodental alveolar palatal velar glottal
Nasal m   n      
Plosiv pb   td cɟ kg ʔ
Frikativ   fv sz ʃʒ  
Approximante       j    
Vibrante   r      
Laterali Approximante     l      

D Konsonante b, d, f, g, h, j, k, l, m, n, p und t werre glych usgsproche wie im Dütsche.

Einzelni Konsonante
Büechstabe IPA Erklärig
c [t͡s] wie s z uff Alemannisch
r [r] Zungespitze-R, grollts "r"
s [ʃ] wie s sch uff Alemannisch
v [v] wie w und v (deilwis) uff Alemannisch
z [z] stimmhafts s
Digraphe
Büechstabe IPA Erklärig
cs [] wie in dütsch
gy [ɟ] Stimmhafte palatale Plosiv
ly [j] wie s j (friehner und dialektal deilwis hütt no [λ])
ny [ɲ] Stimmhafte palatale Nasal wie gn uff Idaliänisch
sz [s] stimmloses s, ß
ty [c] Stimmlose palatale Plosiv
zs [ʒ] stimmhafts sch, wie j im Französische

In de Schrybig werre alli churze Vokal durch Büechstabe ohni Akzänt dargstellt. Zur Verlängerig wird de Akzänt Akut verwendet. Doppelkonsonante werde nit zur Verchürzig vom Vokal devor verwendet, sondern numme wenn de Konsonant dehnt wird (tt → [tː]).

In de sältene Fäll, wo mehreri Vokal uffenanddräffe, verschmälze sälli nit zu Diphthong, sondern werre einzeln usgsproche. S Wort szüleim wird also [ˈsylɛʔim] gsait und nit [ˈsylɛ̯im].

E witeri Bsunderheit sin d'Vokal am Wortänd: in de Grundform sin d'Vokal a und e am Änd vo me Wort immer lang; á und é chömme numme in Främdwörter (z. B. kávé, tévé) und gwüsse flektierte Forme (látná, könyvvé, a szomszédé, az övé) vor. D'Vokal o und ö sin am Wortänd immer lang, woby si dört braktisch numme im Suffix -o/ő (Partizip I) vorchömme (látogató; nyelvtörő). In Främdwörter werre si oft verlängert, au wenn si in de Herchumftssproch churz sin (kaszinó, autó); dodeby git's aber au Usnahme wie piano. D'Büechstabe u und ü chönne in Grundforme am Wortänd lang oder churz sy, sin aber im Uslut wesentlig hüfiger im Suffix -ú/-ű azdräffe. Grundforme uff -i git's uff Ungarisch keini, allerdings cha s i als Suffix vorcho (nyelvi, könyvei).

Büechstabe IPA Erklärig
a [ɒ] wird witer hinde im Mul gsait; hät Ähnligkeit mit em alemannische churze o
á [aː] langs a wie uff Hochdütsch
e [ɛ] offes e wie s è in de Dieth-Schrybig1
é [eː] gschlosses, langs e wie uff Alemannisch
i [i] gschlosses, churzes i wie im französische il
í [iː] wie s lange i uff Alemannisch
o [o] gschlosses o wie in ohni, aber churz
ó [oː] langs, gschlosses o wie im Hochdütsche
ö [ø] churzes, gschlosses ö
ő [øː] wie s lange ö uff Hochdütsch
u [u] churzes, gschlosses u
ú [uː] wie s lange u uff Alemannisch
ü [y] churzes, gschlosses ü
ű [yː] wie s lange ü uff Alemannisch

1 40 bis 50 Prozänt vo de Ungarische Dialäkt känne e churze Lut [e], wo s [ɛ] je noch Dialäkt vollständig oder deilwis ersetzt (lüeg dodezüe im Artikel Ungarischi Dialäkt). In de Standardsproch isch s e aber immer e [ɛ] mit Tendänz zum [æ] (ä, hälls a).

Die ungarischi Sproch hät e ganz eigeni Satzmelody. So litt immer e starke Akzent uff de erschte Silbe vom Satz. De Rest wird immer weniger („abfallend“) betont. Sälli Satzmelody findet mer au in de Musik vo de Zigüner widder, genauso in andere finno-ugrische Sproche wie em Finnische.

De ungarisch Frogesatz erlaubt allerdings zwei verschiideni Melodye. Des hängt devo ab, ob mer e Antwort mit "igen" (ja) bzw. "nem" (nei) oder e vollständigeri Antwort erwartet. Im letschtere Fall hät's am Satzafang e Interrogativpronome wie "wo", "wänn", "wiso" etc:

Hova mész? (= Wohy gohsch?)

Dodegege isch, wenn numme e "ja" oder "nei" erwartet wird, immer di zweitletschti Silbe vom Satz betont:[10]

Mész Budapestre? (= Gohsch uff Budapest?)

Innerhalb vo Wörter wird usnahmslos di erschti Silbe betont. Des wird (au bi Fremdwörter) sträng durezoge, selbscht wenn de erscht Vokal näbe-, anderi aber volltonig sin, blibt die Betonigs erhalte.

Hauptartikel: Ungarischi Grammatik

Als finno-ugrischi isch di ungarischi Grammatik stark vo de Agglutination, des heißt vom Ahänke vo Suffix (Ändige), brägt. Eso bstoht e ungarische Satz oft uss (relativ) wenige, defür eher lange Wörter, wo im Dütsche und vyle andere indoeuropäische Sproche mit chürzere, defür aber zahlemäßig meh Wörter übersetzt werre dät.

Zwar kännt Ungarisch wie alli andere finno-ugrische Sproche kei grammatikalischs Gschlächt (männlig/wyblig), d'Suffix chönne aber einewäg bi de glyche Bedütig verschiide sy: si hänge vo de Vokalharmony ab. Mer underscheidet hälli (e, é, [i, í], ö, ő, ü, ű) und dunkli (a, á, o, ó, u, ú) Vokäl; je noch dem, ob s Wort hälli (palatali) oder dunkli (alveolari) Vokäl enthaltet, wird e hälls oder dunkels Suffix verwändet. Wörter mit hälle und dunkle Vokäl sin sälte; in sälle Usnahmefäll zällt meistens de letscht Vokal.

Ungarisch kännt keini Präpositione. An ihrer Stell stoht ändwäder eine vo de 23 ungarische Fäll oder (sältener) e Bostposition.

D'Verbe underscheide numme drei Zite (Präsens, Präteritum und Futur) stoh. Usserdem git's e Konjunktiv Präsens und Präteritum, e Imperativ und e Gerundium. Di meiste werre durch d'Flexion bildet; Hilfsverbe sin relativ sälte, werre aber für s Futur und de Konjunktiv Präteritum brucht.

Dransitivi Verbe underscheide aber immer zwüsche re bstimmte und unbstimmte Konjunktion. D'Konjugation hängt devo ab, ob s Objäkt, wo sich s dransitiv Verb druff bezieht, nöcher bstimmt isch; säll hät Uswirkige uff d'Ändige. Indransitivi Verbe werre unbstimmt konjugiert.

Sprochfalle („falschi Fründ“)

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Ungarischs Wort falsche Fründ wirkligi Bedütig Entsprächig vom
falsche Fründ
de spanisch/französisch de (vo) aber -
ma idaliänisch ma (aber) hütt de
ír spanisch ir (goh) schrybe megy
zene dütsch Szene usw. Musik jelenet
van spanisch van (si gönn) er/si/'s isch [neume] mennek
vita idaliänisch vita (läbe) Diskussion, Strit élet
kanal dütsch Kanal Löffel csatorna
test Test (div. Sproche) Körper vizsga, vizsgálat, próba, kísérlet

Ungarisch lerne

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Wörterbiecher

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Quälle und Amerchige

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  1. www.ungarische-sprache.de. Archiviert vom Original am 13. August 2007; abgruefen am 5. Juli 2008.
  2. www.ungarische-sprache.de. Archiviert vom Original am 7. Dezember 2008; abgruefen am 5. Juli 2008.
  3. Max-Hueber-Verlag, Einstieg ungarisch für Kurzentschlossene
  4. www.sprachendienst.de Archivlink (Memento vom 14. Oktober 2008 im Internet Archive)
  5. en:Hungarian_alphabet
  6. hu:Magyar nyelv#A magyar nyelv hatása más nyelvekre
  7. übersetzt zitiert noch em Ádám Nádasdy (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[1] [2] Vorlage:Toter Link/www.blaufisch.com
  8. magyar_nyelv.pdf (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[3] [4] Vorlage:Toter Link/www.blaufisch.com
  9. György Papp: Ungarisch.pdf (Memento vom 2. Septämber 2009 im Internet Archive), S. 6
  10. Uss: Assimil, Ungarisch ohne Mühe, S. 53, Amerkig (3)
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